Statue of Félicette the space cat - Strasbourg

Andrea Schwingenschuh

Aus einem Beitrag der tollen App „Star Walk 2“:
Wenn wir von Tieren im Weltraum sprechen, denken wir meistens zuerst an Belka und Strelka, die mutigen Hunde, die über unseren Planeten hinausgeflogen sind. Aber es gibt noch eine andere bemerkenswerte Raumfahrerin, die unsere Aufmerksamkeit verdient: Félicette, eine kleine schwarz-weiße Katze, die im Oktober 1963 Geschichte schrieb.

Die Idee, eine Katze ins All zu schicken, stammt von Wissenschaftlern des französischen Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin (CERMA) aus den frühen 1960er Jahren. Sie waren daran interessiert, wie das empfindliche Vestibularsystem der Katze, das ihr auf der Erde hilft, das Gleichgewicht zu halten, in der Schwerelosigkeit des Weltraums reagieren würde.

Die Wissenschaftler beschlossen, die Katze auf einen suborbitalen Flug zu schicken. Die Trägerrakete musste eine Höhe von 100 km überschreiten (die „Weltraumgrenze"), dann etwas höher steigen, wo sich die Kapsel mit der Katze von der Rakete trennte, einige Minuten in der Schwerelosigkeit verbrachte und dann zur Erde zurückkehrte.
Der gesamte Flug würde etwa 15 Minuten dauern, aber für Katzen ist es schwierig, selbst für so kurze Zeit still zu sitzen.

Eine besondere schwarz-weiße Katze stach aus der Masse heraus, ihr wurden Elektroden implantiert, um ihre Gehirnaktivität zu überwachen. Damals war sie nur als C341 bekannt; um eine emotionale Bindung zu den Versuchstieren zu vermeiden, gaben die Wissenschaftler der Katze keinen Namen, sondern nur eine Nummer. Mit einem Gewicht von 2,5 kg wurde C341 wegen ihres ruhigen Verhaltens und ihres angemessenen Gewichts ausgewählt.

Während des Fluges war die kleine Weltraumkatze Kräften von bis zu 9,5 g ausgesetzt - fast doppelt so viel wie die Apollo-Astronauten beim Start zum Mond! Die Flugdaten bestätigten jedoch, dass Félicette völlig ruhig blieb.
Während der Landung spürte Félicette „nur" 7 g, bis sich die Fallschirme ihrer Kapsel öffneten. Dreizehn Minuten nach dem Start schwebte die Kapsel sicher zur Erde und landete auf dem Kopf - eine bemerkenswerte Leistung für eine Astronauten-Katze.
Es dauerte etwa 15 Minuten, bis die Wissenschaftler Félicette nach der Landung lokalisiert und geborgen hatten. Erstaunlicherweise verließ sie die Kapsel unversehrt, ein Beweis für den Erfolg ihrer Mission.

Etwa zwei Monate nach ihrer Rückkehr führten Forscher verschiedene Studien mit ihr durch.
Die Elektroden, die vor dem Flug in ihr Gehirn implantiert worden waren, mussten jedoch entfernt werden, damit die Wissenschaftler alle notwendigen Informationen über den Vestibularapparat und das Gehirn der Katze erhalten konnten. Dafür wurde Félicette leider eingeschläfert.
Die Wissenschaftler gaben später zu, dass sie aus der Obduktion nichts Nützliches gelernt hatten.

Trotz ihrer wissenschaftlichen Leistungen erhielt Félicette weit weniger Anerkennung als die anderen Tierastronauten. Der Schimpanse Ham wurde beispielsweise mit einem Begräbnis in der International Space Hall of Fame geehrt, während der Hund Laika mit Denkmälern gewürdigt wurde. Auf Briefmarken wurde Félicette sogar fälschlicherweise als Kater namens Felix bezeichnet.
Ein Grund für die Unbekanntheit Félicettes ist, dass sich die frühe Raumfahrtgeschichte oft auf die Rivalität zwischen den USA und der UdSSR konzentrierte und Frankreich und sein Raumfahrtprogramm im Hintergrund blieben.

Die Geschichte von Félicette nahm 2017 eine neue Wendung, als der Enthusiast Matthew Serge Guy eine Kickstarter-Kampagne zu ihren Ehren startete.
Mehr als 1.100 Menschen spendeten und die Kampagne brachte 57.000 US-Dollar ein, um Félicettes Andenken zu ehren. Das Geld wurde für eine 1,5 Meter hohe Bronzestatue von Félicette ausgegeben, die von dem Bildhauer Gill Parker geschaffen wurde.
Die Statue zeigt Félicette, wie sie auf der Erde sitzt und in den Himmel blickt, den sie einst durchquert hat. Sie wurde am 18. Dezember 2019, fast sechs Jahrzehnte nach ihrer Reise, auf dem Campus der Internationalen Weltraumuniversität in Straßburg enthüllt.

Bild-Kredit: Vito Technology, Inc.
Text Credit: Vito Technology, Inc.

P R

First cat in the space.

Diego Espada